Gegen die Schwerkraft: Mit dem FRIKAR E-Bike bergauf fahren
Die Straße wird steiler und das Treten fällt schwerer. Mit einem E-Bike werden Fahrten bergauf deutlich angenehmer, aber es könnte noch besser sein. Wer mit dem E-Bike auf den Radwegen fahren möchte, darf nach EU-Recht mit maximal 250 Watt bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h elektrisch unterstützt werden.
In der Ebene ist das völlig ausreichend, auf steilen Bergstraßen ist das oft zu wenig. Auch mit dem FRIKAR E-Bike sind wir von dieser Regelung nicht ausgenommen. In einem kurzen Video zeigen wir Ihnen, wie sich FRIKAR auf langen Fahrten bergauf verhält und unser Podbike Testpilot Christoph Kress berichtet von seinen Erfahrungen.
Lange Steigungen: Mit dem E-Bike bergauf fahren
Mit einem Eigengewicht von 90 kg ist das FRIKAR zwar um ein Vielfaches leichter als ein Tesla, aber deutlich schwerer als ein Fahrrad. Das FRIKAR kann eine maximale Last von 200 kg bei einer Steigung von 18 Prozent transportieren. Und falls Sie mit der Zahl nichts anfangen können: 18 Prozent Steigung ist SEHR steil! Das saugt eine ganze Menge Energie aus dem Akku. Aber die gute Nachricht ist, dass sich die Batterie beim Bergabfahren wieder auflädt.
Sehen Sie in diesem Video, wie es funktioniert:
Trotz der vier Reifen und dem Wetterschutz eines Autos fällt das FRIKAR unter die Fahrzeugklasse der Pedelecs. Daher ist es auf dem Radweg erlaubt, muss aber den EU-Vorschriften entsprechen und die nach EU-Recht maximal erlaubten 250-Watt Leistung sind eine Einschränkung.
In dem Video unten fährt das FRIKAR einen Hügel mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 Prozent hinauf. Mit zunehmender Steigung wird es langsamer, aber wie Sie sehen überwindet es den Hügel mit Leichtigkeit.
Erfahrungen eines Testpiloten
Christoph Kress fährt seit Dezember 2019 mit einem der ersten Testbikes jeden Tag zur Arbeit und wieder zurück. Dass er mit dem FRIKAR auf einem separaten Radweg fahren kann, weiß er sehr zu schätzen: „Ich fahre hier in Stavanger jeden Tag den Fjord entlang und bin dabei auf langen Strecken direkt am Wasser, während die Autos auf der Straße zur Rushhour im Stau stehen.“
Von seinem Zuhause bis zur Arbeit sind es etwa 17 Kilometer. Zwischendrin gibt es einzelne Steigungen. Am steilsten Stück schafft er noch etwa 14 km/h, wenn er ordentlich mit tritt.
Christoph hat mit dem FRIKAR auch einige offizielle Testfahrten in hügeligem Gelände unternommen, um zu sehen, wie sich der elektrisch unterstützte Motor dort schlägt.

Bevor er auf das FRIKAR umgestiegen ist, war er bei gutem Wetter neun Jahre lang mit einem klassischen E-Bike unterwegs. Auf den steileren Stücken seines täglichen Arbeitswegs konnte er mit dem E-Bike schneller bergauf fahren, weil das Fahrrad spürbar leichter war. Allerdings musste er bei Regen oder Schnee auf das Auto ausweichen. Heute fährt er ganzjährig mit dem E-Bike: „Ich steige auch dann ins FRIKAR, wenn es draußen in Strömen regnet. Das ist kein Problem.“ In eineinhalb Jahren hat Christoph Kress circa 7.000 Kilometer mit dem Podbike FRIKAR zurückgelegt. Ob er auf dem Arbeitsweg schwitz oder nicht, das hat er selbst in der Hand. „So wie ich in der Arbeit erscheinen möchte, setze ich mich morgens auch ins FRIKAR. Extra umziehen muss ich mich nicht.“ Über mehr Motorleistung würde er sich trotzdem freuen. Deshalb arbeiten wir bei Podbike an der kontinuierlichen Verbesserung der Software, um noch bessere Ergebnisse für das Bergauffahren mit dem FRIKAR zu erzielen. Denn auf mögliche Gesetzesänderungen können wir uns nicht verlassen.
Fazit: Eine Änderung des EU-Rechts wäre hilfreich
Mit den Autos auf der gleichen Straße zu fahren ist auf dem Fahrrad selten angenehm. Außerdem sind Radwege in den meisten Fällen schöner gelegen als Straßen. Bei Christoph Kress in Stavanger führen sie sogar direkt am Wasser entlang. Für uns bei Podbike macht es deshalb bisher keinen Sinn, das FRIKAR als S-Pedelec anzubieten. Dann wären zwar doppelt so viel Leistung und Geschwindigkeit möglich, aber wir dürften nicht mehr auf den Radweg und das E-Bike bräuchte ein Versicherungskennzeichen. Am besten wäre deshalb eine Änderung des EU-Rechts. Gerade in hügeligen Landschaften oder alpinen Regionen würde mehr Leistung auch für mehr Sicherheit sorgen und genau dafür setzt sich der Fachverband LEVA-EU ein.
LEVA-EU ist der einzige Fachverband in Europa, der sich ausschließlich für leichte elektrische Fahrzeuge (LEVs) einsetzt und er konnte bereits etwas bewirken: „Im Juli 2020 gab TRL, das globale Zentrum für Innovation im Bereich Transport und Mobilität bekannt, dass die Europäische Kommission sie beauftragt hat, die Regeln für alle Formen von leichten elektrischen Fahrzeugen zu überarbeiten“, schreibt der Fachverband auf seiner Webseite. Ob und was sich durch die Überarbeitung ändert, bleibt abzuwarten. Bis dahin müssen wir uns mit maximal 250 Watt arrangieren. Wir werden Sie selbstverständlich auf dem Laufenden halten! 🙂
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